BÄCKERSTRASSE4_PART1

Künstlerhaus Wien



Mit part 1 kuratiert von Silvie Aigner startet die plattform für junge Kunst – bäckerstrasse4 ihre Zusammenarbeit mit jungen internationalen KuratorInnen in Kooperation mit dem Wiener Künstlerhaus. Die KuratorInnen werden eingeladen für die Passagengalerie des Wiener Künstlerhauses eine Ausstellung mit Positionen aus dem Pool der KünstlerInnen der bäckerstrasse4 zu konzipieren und so den offenen Präsentations- und Kommunikationsraum der Galerie zu erweitern. Die Ausstellungen werden jeweils im Frühjahr in der Passagengalerie stattfinden. Das Konzept eines Dialogs internationaler KuratorInnen mit den jungen KünstlerInnen der bäckerstrasse4 in den Räumen des Wiener Künstlerhauses ergänzt die Ausstellungen der bäckerstrasse4 in den österreichischen Kulturforen. Für part 1 wurden Alan Cicmak, Thomas Gänszler und Songül Boyraz ausgewählt die Passagengalerie sowie die Plakatwand im Vorfeld des Raumes zu bespielen. Part2 wird 2012 von der in Paris lebenden Kuratorin Caroline Messensee kuratiert.

Alan Cicmak
*Merz-Akademie Stuttgart, 2006 - 2010 Studium an der Akademie für bildende Künste Wien, Oktober 2008 – März 2009 Museum für angewandte Kunst Wien (MAK) / Schindler Stipendium
MAK Center Los Angeles (CA) / Schindler House. Lebt und arbeitet in Wien.
Der Arbeiten von Alan Cicmak liegt in erster Linie eine Auseinandersetzung mit spezifisch filmischen Techniken der Kadrierung, Montage und Narration zugrunde. Diese strukturellen Parameter werden dem Film entnommen und neu formuliert. Der Prozess, der auf diese Weise generiert wird, basiert auf dem Interesse, eine differenzierte Position in Bezug zu Produktion, Darstellung und Rezeption von Film einnehmen zu können und gleichzeitig eine zeitgenössische, künstlerische Praxis zu entwickeln, die “Film“ unter Bedingungen heutiger Medien weiterdenkt. In diesem Zusammenhang stellen die installativen Arbeiten einen wesentlichen Aspekt dar, indem sie räumliche, respektive zeitliche Koordinaten, als konstitutive Elemente des Mediums Film in realen Raum transformieren. In der Passagengalerie stellt Alan Cicmak eine Installation aus Sockel des Künstlerhauses zusammen und verdichtet so den Raum den die Sockel normalerweise in Ausstellungen einnehmen zu einer Skulptur, die als filmische Projektionsfläche dient.  

Thomas Gänszler
*1982 in Wien, 2000 - 2001 Studium an der Universität Wien Mathematik / Geschichte / Politikwissenschaft, 2001 Studium an der Universität für angewandte Kunst/Kunstwissenschaften/ Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, 2003 Kunst und kommunikative Praxis bei Erwin Wurm, Barbara Putz- Plecko , Michael Kienzer und Werner Feiersinger, 2005: Bildende und Mediale Kunst, Bildhauerei / Plastik und neue Medien / Erwin Wurm, lebt und arbeitet in Wien und im Burgenland

Seine Arbeiten zeichnen sich durch ein großes Interesse am Material und an der Auseinandersetzung mit dem Raum aus. Die Motive und Materialien seiner Skulpturen und Objekte beziehen sich auf alltägliche Dinge, werden jedoch durch Fragmentierung und Überarbeitung in seine charakteristische Formensprache übersetzt, die den Betrachter über ihre ehemalige Funktion oder ihren Ursprung bewusst im Unklaren lassen. Auch seine aktuellen Sprüharbeiten auf Papier besprechen stets den Raum und arbeiten mit der Dualität der Oberflächen zwischen Fotografie und Malerei. Thomas Gänszlers Arbeit wurde im Vorjahr im Rahmen der Zusammenarbeit mit den österreichischen Kulturforen in London gezeigt. Darüber hinaus wurde sein Entwurf zum Plakat des Opernballs 2011 von einer Fachjury als Siegerprojekt ausgewählt.

Songül Boyraz
* 1969 Turkei, 1990 -1994 Studium der Bildhauerei an der Mimar SInan University Faculty of Fine Arts, Istanbul, 1994 - 2000 – 2001 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse Michelangelo Pistoletto und von 2000-2001, Klasse Peter Kogler. Lebt und arbeitet in Wien.
Das Werk von Songül Boyraz verbindet Fotografie, Video, Performance und Objektinstallation. Vielfach stehen gesellschaftspolitische Fragestellungen sowie eine kritische Wahrnehmung ihrer unmittelbaren Lebenswelten im Mittelpunkt ihrer Arbeiten.Ihre Video- und Fotoarbeiten stellen stets gesellschaftskritische Themen in den Vordergrund. Wobei sich diese nicht ausschließlich auf die beiden Kulturräume Österreich und Türkei beziehen, in deren Spannungsfeld die Künstlerin lebt. Dennoch bleiben die alltäglichen kulturellen und politischen Rahmenbedingungen von Menschen mit Migrationshintergrund in Wien ein zentrales Thema.  Im Rahmen der Ausstellung plakatiert Boyraz drei Plakatsujets auf die zwar Parameter herkömmlicher Plakatstrukturen aufnehmen jedoch völlig andere Inhalte transportierten. „ich habe versucht Portraits von Menschen zu machen, die nicht bezahlt wurden, sondern ihre persönliche Statements zu diesem Thema artikulierten.